In Italien :
Zwei Festnahmen nach dem Tod einer Jugendlichen

Von Matthias Rüb, Rom
Lesezeit: 2 Min.
Innenminister Matteo Salvini war am Mittwochmorgen daran gehindert worden, den Tatort zu besuchen.
Der mutmaßliche Mordfall der 16 Jahre alten Desirée Mariottini wühlt Rom auf: Nach der Festnahme zweier Männer, die illegal in Italien sind, will Innenminister Matteo Salvini den Tatort „mit Bulldozern“ besuchen.

Im mutmaßlichen Mordfall der 16 Jahre alten Desirée Mariottini hat die Polizei in Rom in der Nacht zum Donnerstag zwei Verdächtige festgenommen. Nach italienischen Medienberichten handelt es sich um zwei 26 und 43 Jahre alte Senegalesen, die sich illegal in Italien aufhalten sollen. Nach zwei weiteren Verdächtigen, die sich nach Zeugenaussagen ebenfalls an der Gruppenvergewaltigung beteiligt haben sollen, wird noch gefahndet.

Die Männer sollen der Jugendlichen in einer besetzten Bauruine im Stadtteil San Lorenzo am 18. Oktober eine so hohe Dosis Drogen verabreicht haben, dass sie das Bewusstsein verlor und in der darauffolgenden Nacht starb. Eine Autopsie ergab, dass die bewusstlose Jugendliche mehrfach missbraucht wurde. Die Behörden haben Anklage wegen Mordes, Vergewaltigung und Drogenhandels erhoben.

Innenminister Matteo Salvini war am Mittwochmorgen daran gehindert worden, den Tatort zu besuchen. Anwohner und Studenten der nahe gelegenen Universität „La Sapienza“ bezichtigten den Chef der rechtsnationalistischen Lega, den Mordfall politisch zu instrumentalisieren. Der Innenminister versicherte, er werde „mit Bulldozern“ wiederkommen, um die als Treffpunkt von Drogendealern bekannte Bauruine abreißen zu lassen. Am Mittwochabend kehrte Salvini tatsächlich zurück und legte eine Blume an einer improvisierten Gedenkstätte nieder.

Nach der Festnahme der beiden Senegalesen versicherte Salvini, die Behörden würden alles unternehmen, um den Fall so schnell wie möglich vollständig aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen: „Ich werde alles tun, damit diese Würmer bezahlen.“ Bürgermeisterin Virginia Raggi von den linkspopulistischen Fünf Sternen bezeichnete die Bluttat als „inakzeptabel“ und verfügte, dass in dem Viertel nach 21 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden darf.